Was ist ein Tageshospiz?

Zu Hause zu sterben, das ist der Wunsch vieler Mitmenschen mit unheilbarer Erkrankung. An dem Ort bis zum Schluss verbleiben zu können, der einem vertraut ist, der einem in dieser Phase des Lebens ein kleines Stück Normalität und Stabilität vermittelt. An dem Ort sein zu können, an dem man sich geborgen fühlt.

Diesem Wunsch möchten viele Angehörige bzw. Zugehörige eines palliativ zu versorgenden Mitmenschen nachkommen. Allerdings ist diese anspruchsvolle und herausfordernde Sorgetätigkeit nur dann möglich, wenn ein qualitativ umfassendes und örtliches palliatives Versorgungsnetz vorhanden ist. Dieses Versorgungsnetz muss zum einen die Bedürfnisse der Palliativpatienten im Blick haben, das heißt, es muss eine individuelle, ganzheitliche und professionelle Pflege und (Sterbe-)Begleitung sicherstellen. Zum anderen muss dieses Netz aber auch die pflegenden Angehörigen adäquat unterstützen, begleiten und entlasten.

Mit der Realisierung eines Tageshospizes verfolgt die St. Antonius-Hospital Gronau GmbH, in Kooperation mit dem Verein Josef-Haus e.V., die Schaffung eines innovativen Versorgungskonzeptes für Menschen mit unheilbarer Erkrankung. Das Tageshospiz bietet Gästen Raum zur Begegnung und steht allen betroffenen Menschen offen, die sich professionell begleitet, unterstützt und gut versorgt wissen wollen. Der Besuch des Tageshospizes kann durch seine vielfältigen Angebote dazu beitragen, dass sich das Wohlbefinden und damit die Lebensqualität der Betroffenen stabilisieren.

Wir möchten dem Wunsch vieler Betroffener nachkommen, dass sie professionell begleitet und pflegerisch gut versorgt, in der eigenen Häuslichkeit versterben können – bei gleichzeitiger Entlastung und Unterstützung der pflegenden Angehörigen bzw. Zugehörigen.
Die so geteilte Sorgetätigkeit entlastet Familiensysteme. Denn das Tageshospiz bietet den Angehörigen/Zugehörigen die Möglichkeit zur persönlichen Auszeit. Während die unheilbar Erkrankten tagsüber im Tageshospiz versorgt und betreut werden, können die An- und Zugehörigen diesen Tag ganz bewusst für sich selber nutzen.
Durch den Besuch der Betroffenen im Tageshospiz wird nicht nur die tägliche Belastung in der häuslichen Pflege und Versorgung reduziert, sondern dem An- und Zugehörigen wird auch die Möglichkeit gegeben, etwas für die Mobilisation bzw. den Erhalt seiner eigenen persönlichen Kräfte zu tun.

Wer kann unser Gast sein?

Das Tageshospiz kann besucht werden, wenn:

• der Gast an einer unheilbaren und fortschreitenden Erkrankung leidet, welche vom Hausarzt attestiert wurde
• dem Gast eine Bestätigung zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse vorliegt
• der Gast volljährig und krankenversichert ist
• der Gast den Besuch selber wünscht
• der Gast im häuslichen Umfeld nur eine eingeschränkte Begleitung, Pflege und Versorgung erfahren kann oder er kein unterstützendes soziales Netzwerk hat
• der Gast seine psychosoziale und seelische Krise, die durch seine unheilbare Krankheit hervorgerufen wurde, nicht mit helfender Unterstützung seines ambulanten Netzwerkes bewältigen kann

Die Ziele des Tageshospizes

• Das Tageshospiz bietet schwerstkranken Menschen Begleitung, Betreuung, therapeutische Beschäftigung und Hospiz- bzw. Palliativpflege an.
• Das Tageshospiz sieht sich als Unterstützungsangebot für Menschen mit unheilbarer Erkrankung, aber auch als Entlastungsangebot für das häusliche Umfeld. Mitarbeitende des Tageshospizes stehen nicht nur den Betroffenen beratend zur Seite, sondern auch ihren Angehörigen und Zugehörigen. Die durch die psychosoziale Betreuung gewonnene Kraft, sowie der Kompetenzerwerb, tragen dazu bei, die emotionalen Belastungen abzufangen und die Familienstrukturen zu stärken – insbesondere dann, wenn Kinder mit betroffen sind.
• Somit ermöglicht es vielen Betroffenen, bis zum Schluss in der eigenen Häuslichkeit verbleiben zu können.
• Stabilisierung des Gesundheitszustandes der Betroffenen durch das ganzheitliche Pflege- und Betreuungsangebot des Tageshospizes.
• Reduzierung von Krankenhausaufenthalten.
• Der Besuch des Tageshospizes ermöglicht gerade auch alleinlebenden betroffenen Menschen soziale Teilhabe und verringert dadurch soziale Isolation.

Unsere Leistungen und Angebote

• Abwechslungsreiche Alltagsgestaltung:
  Gespräche, Gemeinschaftsaktivitäten, Einzelgespräche, Kreativangebote, Freizeitangebote, Musik, Entspannungsangebote etc.
• Drei gemeinsam eingenommene Mahlzeiten:
  Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee
• Psycho-soziale Begleitung:
  d. h. die Linderung der mit dem Krankheitsprozess verbundenen psychischen Leiden unter Berücksichtigung religiöser, sozialer und ethischer Gesichtspunkte. Unterstützung bei der Entwicklung neuer Lebens-, Verhaltens- und Bewältigungsstrategien
• Beratungen zu Themen wie z.B. der Pflege, des Schmerzmanagements, Hilfsmitteln, Ernährung
• Palliative Care
  Krankenbeobachtung/ Symptomkontrolle, Ganzheitliche Symptomlinderung, Verbandwechsel, Einreibungen, Injektionen, Pflege
• Angehörigenarbeit
• Krisenintervention
• Seelsorge/spirituelle Begleitung: Hilfen beim Verarbeitungsprozess in der Konfrontation mit dem Sterben und Tod
• Sterbe- und Trauerbegleitung